Zurück zu Pressemeldungen

Wirtschaftsförderung bietet Jugendlichen die Chance zur Berufsorientierung und Unternehmen eine Strategie gegen den Fachkräftemangel

Mit wissen was geht! die erschreckend hohen Abbruchraten in Ausbildung und Studium verringern

Bodenseekreis – Unternehmen suchen vergeblich nach Nachwuchskräften. Nachwuchskräfte fühlen sich bei der Entscheidung für eine Ausbildung oder Studium überfordert. Das Resultat sind Frustration und vermeidbare Kosten für alle Beteiligten. Um dem Problem zu begegnen, bietet die Wirtschaftsförderung Bodenseekreis Jugendlichen die Möglichkeit, bei kostenfreien Betriebsbesichtigungen in den Sommerferien die für sie passenden beruflichen Chancen zu entdecken.

Unternehmen, Schulen und Eltern zerbrechen sich gleichermaßen den Kopf: Die Vertragslösungsquote bei dualen Ausbildungsverträgen stieg laut Bundesinstitut für Berufsbildung im Jahr 2022 bundesweit auf einen Höchststand von 29,5 Prozent. Die Zahlen für das Jahr 2023 liegen noch nicht vor. Auch die Abbruchquoten an Hochschulen geben nicht mehr Grund zur Hoffnung. Eine Studie fand heraus, dass 28 Prozent der Studierenden des Absolventenjahrganges 2020 ihr Bachelorstudium abbrachen. Eine Trendwende ist beides Mal nicht in Sicht.

Benedikt Otte, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis GmbH (WFB), blickt mit Sorge auf diese Entwicklung. „Jeder Euro, der in eine abgebrochene Ausbildungsmaßnahme fließt, ist ein verlorener Euro“, so Otte. „Je orientierungsloser ein Jugendlicher ist, desto frustrierter ist er und desto teurer wird er auch für Wirtschaft und Gesellschaft.“ Ein weiteres Problem ist, dass sich die Zeitspanne bis zum vollständigen beruflichen Abschluss als Fachkraft durch Abbrüche und Wechsel verlängert. Zeit und Geld also, die bzw. das den vom Fachkräftemangel gebeutelten Unternehmen fehlt.

Dem setzt die WFB durch die Berufsorientierungsaktion wissen was geht! etwas entgegen. Jugendliche können bei wissen was geht! in den Sommerferien mittels halbtägiger Betriebsbesichtigungen unterschiedliche Berufe, Betriebe und Branchen im Bodenseekreis kennenlernen. Durch den direkten Vergleich der besichtigten Unternehmen, die Gespräche mit Auszubildenden und das gemeinsame Anpacken in der Firma erkennen die Schülerinnen und Schüler, wo ihre Talente liegen, was ihnen Spaß macht und welches Berufsbild dazu passt.

Ein weiteres Phänomen deckt eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zu den Ausbildungsperspektiven 2024 auf: 56 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, dass es zwar ausreichend Informationen zur Berufsorientierung gibt, es aber schwierig sei, sich darin zurechtzufinden. Bemerkenswert ist, dass der Befragung zufolge junge Menschen mit hoher Schulbildung die größten Schwierigkeiten bei ihrer beruflichen Orientierung haben. Ein guter Schulabschluss eröffnet viele Wege und manchmal mehr berufliche Optionen als Jugendliche in der Orientierungsphase gebrauchen können. Es zeigt sich eine zweifache Überforderung: Zu viel Auswahl an Berufen kombiniert mit zu vielen Orientierungsangeboten, die bei der Berufswahl helfen sollen.

Fragt man die Jugendlichen, welche Angebote wirklich helfen, fällt die Antwort klar aus. Neun von zehn Befragten gaben an, dass Praktika wichtig oder sehr wichtig sind – eine ähnlich hohe Bedeutung messen sie Betriebsbesichtigungen bei. Genau das ermöglicht die Initiative wissen was geht!. „Jeden Sommer beobachte ich Jugendliche bei den Betriebsbesichtigungen im Rahmen von wissen was geht!. Sie nehmen an zwei oder drei Terminen bei Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen teil, beim Handwerker, beim IT-Dienstleister, beim Automobilzulieferer, in der Verwaltung oder im sozialen Bereich. Man kann förmlich zusehen, wie ihnen dann ‚ein Licht aufgeht’ und sie die Branche oder den Betrieb finden, der ihnen liegt“, freut sich Otte.

Auch in diesem Jahr findet die Berufswahlaktion wissen was geht! wieder in den Sommerferien statt. Zahlreiche Betriebe im Bodenseekreis geben Jugendlichen vom 25. Juli bis 6. September 2024 während halbtägiger Betriebsbesichtigungen einen Einblick in ihr Unternehmen und stellen attraktive duale Studiengänge und Ausbildungsberufe vor. Beteiligte Institutionen sowie die WFB bieten darüber hinaus ergänzende Berufsorientierungsangebote an. Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren und aller Schularten können sich ab sofort online unter wissen-was-geht.de kostenfrei für Termine anmelden. Für weiterführende Informationen zu wissen was geht! und bei Fragen steht Frau Ina Ritter (+49 7541 38588-50; ritter@wf-bodenseekreis.de) gerne zur Verfügung.

Mit unserem Projekt wissen was geht! geben wir der Jugend im Bodenseekreis eine zusätzliche, wertvolle Entscheidungshilfe, und dies in einem engen Schulterschluss mit Schulen und Betrieben“, so Otte abschließend.

Pressedownloads

Pressekontakt

Benedikt Otte – Geschäftsführer
T: +49 7541 38588-20
F: +49 7541 38588-33
otte@wf-bodenseekreis.de

Back to top